Der Begriff Darmkrebs bezeichnet einen bösartigen Tumor im Dickdarm oder Mastdarm. Bösartige Tumoren im Dünndarm sind im Gegensatz dazu äußerst selten. Darmkrebs entsteht fast immer aus gutartigen Vorstufen.

    Der Slogan der Kampagne mit Darmkrebszellen im Hintergrund.

    Darmkrebs ist eine "stille" Krankheit.  In den meisten Fällen gibt es keine Warnzeichen. Jährlich erkranken in Deutschland mehr als 60.000 Menschen, darunter sind 55 Prozent Männer, neu an einem bösartigen Tumor im Darm. Rund 24.000 Menschen sterben daran.

     

     

    Dabei müsste kaum noch jemand ernsthaft an Darmkrebs erkranken. Denn dieser Krebs bietet eine besondere Chance: Durch rechtzeitige Vorsorge ist er zu fast 100 Prozent heilbar, sofern er früh entdeckt wird. Im Gegensatz zu anderen Krebsarten entsteht Darmkrebs aus Vorstufen, den Polypen. Diese sind lange gutartig, bevor sie zu Krebs entarten. Man schätzt, dass dieser Vorgang etwa zehn Jahre dauert  – viel Zeit, um die Krebserkrankung zu verhindern. Die Früherkennung ist deshalb eine der wichtigsten Waffen gegen den Krebs. Mithilfe von Vorsorgeuntersuchungen können diese Vorstufen bereits entdeckt und entfernt werden – noch bevor sie zu Krebs werden.

    DER FILM ZUR DARMKREBSVORSORGE.

    Warum kann eine frühzeitige Darmkrebsvorsorge entscheidend sein? Wie funktioniert diese eigentlich? Tut sie weh? Und wie können auch Sie „Botschafter für einen gesunden Darm“ werden? 

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    Video zur Darmkrebsvorsorge

    RISIKOFAKTOREN.

    Paar mittleren Alters lächelt im Beratungsgespräch mit Ärztin

    Allgemeine Risikofaktoren.

     
    • Zunehmendes Lebensalter
    • Erbliche oder familiäre Vorbelastung
    • Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (Colitis ulcerosa, Morbus Crohn)
    • Bestehende Darmpolypen
    • Diabetes Mellitus Typ II
    • Übergewicht
    • Falsche Ernährung und ungesunder Lebensstil


    Unsere Empfehlung: Insbesondere, wenn Sie älter als 45 Jahre sind, Beschwerden haben und / oder Darmkrebs in Ihrer Familie aufgetreten ist, beginnen Sie mit der Vorsorge!

    Alter Mann und junger Mann sitzen nebeneinader auf grauem Sofa

    Erbliche oder familiäre Vorbelastung.

     

    Etwa jeder dritte Darmkrebs ist durch eine familiäre Vorbelastung mit bedingt.

    Ein familiäres Risiko liegt immer dann vor, wenn direkte Verwandte (Großeltern, Eltern oder Geschwister) an Darmkrebs, Darmpolypen oder auch an einem bösartigen Tumor des Magens oder der Gebärmutter erkrankt sind. Das persönliche Risiko kann sich auch erhöhen, wenn Geschwister der Eltern oder Großeltern erkrankt sind.

    Hat ein Angehöriger Darmkrebs oder Krebsvorstufen (Adenome), so verdoppelt sich das Risiko aller direkten Verwandten.

    Liegen mehrere Fälle von Darmkrebs in der Familie vor oder ist der Krebs vor dem Alter von 50 Jahren aufgetreten, ist das Risiko für die direkten Verwandten sogar drei- bis viermal so hoch im Vergleich zu anderen Menschen.

    Früher vorsorgen ist deshalb das A und O! Gibt es in der Familie Hinweise auf eine Häufung von Darmkrebs, sollte man früher als üblich zur Darmspiegelung gehen.

    Die erste eigene Vorsorgedarmspiegelung sollte in diesem Fall zehn Jahre vor dem Alter liegen, in dem beim Familienmitglied Darmkrebs oder Darmpolypen festgestellt wurden.

    Lassen Sie sich frühzeitig von Ihrem Arzt beraten!

    Mann hält sich schmerzenden Bauch

    Alarmzeichen für Darmkrebs.

     

    Eine Darmkrebserkrankung entsteht häufig ohne Beschwerden und kann daher über Jahre unerkannt bleiben. Es gibt jedoch Alarmzeichen, bei denen Sie dringend Ihren Arzt aufsuchen sollten:

    • Veränderte Stuhlgewohnheiten: Wechsel zwischen Durchfall und Verstopfung
    • Krampfartige Bauchschmerzen, wiederholt einsetzender Stuhldrang ohne Stuhlentleerung
    • Blutbeimengungen im Stuhl
    • Blässe und Blutarmut
    • Gewichtsverlust und Kräfteverfall

    FRÜHERKENNUNG.

    • Möglichkeiten zur Früherkennung
    • Bestellung und Verlauf Stuhltest

    ABLAUF DER DARMSPIEGELUNG.

    Die Darmspiegelung ist die zuverlässigste und wirksamste aller Früherkennungsuntersuchungen. Sie ist in der Regel eine sichere und schmerzfreie Angelegenheit.

    Wenn Sie einen Termin zur Darmspiegelung vereinbart haben, stellen Sie sich bestimmt einige Fragen, z. B. zur Vorbereitung und Verkehrstüchtigkeit.  Hier finden Sie einige Antworten.

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    Arzt mittleren Alters spricht mit Patientin

    Bestimmt hat Ihr Arzt Ihnen schon Blut abgenommen, um Ihre Werte zu checken. Hat er Ihnen auch erklärt, wie die Darmspiegelung abläuft und besprochen, ob Sie ein Schlafmittel bzw. eine leichte Narkose bekommen möchten?

     

    In diesem Fall sind Sie nach der Darmspiegelung nicht verkehrstüchtig und sollten rechtzeitig dafür sorgen, dass jemand Sie nach der Untersuchung abholt und einige Stunden bei Ihnen bleiben kann. Das dürfen Lebenspartner, aber auch Familienmitglieder, Freunde oder Nachbarn sein.

     

    Voraussetzung für die ordnungsgemäße Durchführung der Untersuchung ist eine gründliche Reinigung des Darms.

     

    Dazu muss der Patient innerhalb einer vorgegebenen Zeit eine bestimmte Menge Abführmittel einnehmen und darf keine festen Speisen mehr zu sich nehmen. Der zu Untersuchende erhält dann zu Beginn der Darmspiegelung auf Wunsch ein Beruhigungsmittel, so dass die Darmspiegelung meistens völlig schmerzfrei verläuft.

     

    Mit Hilfe eines beweglichen optischen Instruments kann der Arzt bei der Koloskopie den Darm von innen betrachten.

     

    Während der Untersuchung können Gewebeproben entnommen und Polypen (Vorstufen von Darmkrebs) abgetragen werden. Die Untersuchung dauert in der Regel 20 Minuten, durch die Abtragung von Polypen verlängert sie sich auf etwa 30 Minuten.

     

    Was ist zu tun, wenn man täglich Medikamente einnehmen muss oder die Anti-Babypille?

    Das sollten Sie unbedingt rechtzeitig mit Ihrem Arzt besprechen, vor allem, wenn Sie Diabetiker sind oder blutverdünnende Mittel einnehmen. Die verhütende Wirkung der Anti-Babypille kann durch das Abführen beeinträchtigt sein.

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    Junger Mann mit Bart beisst in einen grünen Apfel

    Kann ich noch alles essen und trinken?

    Lieber nicht. Da z. B. Körner im Darm aufquellen können, sollten Sie jetzt auf körnerhaltige Lebensmittel verzichten. Damit sind nicht nur Müsli und Vollkornbrot gemeint, sondern auch Obst und Gemüse mit Kernen wie Kiwi, Trauben oder Tomaten.

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    Ein Glas Wasser ist zu sehen, in dem Wasser von oben einfließt

    Was darf ich heute noch zu mir nehmen?

    Wenn Sie einen eher trägen Darm haben, sollten Sie am Tag der Spiegelung fast nichts bis wenig essen, denn heute ist trinken, trinken, trinken angesagt.

     

    In der Regel sollen Sie am Nachmittag und fünf Stunden vor der Untersuchung jeweils einen Liter des Abführmittels trinken und mit ein bis zwei Liter klarer Flüssigkeit nachspülen. Ideale Getränke sind z. B. Fencheltee (kein Schwarztee), verdünnter Apfelsaft (nicht naturtrüb), aber vor allem Mineralwasser ohne Kohlensäure. Auch klare Gemüsebrühe ohne Stückchen ist erlaubt.

     

    Wenn Ihre Verdauung normalerweise schnell und gut funktioniert, können Sie leicht verdauliche Kost frühstücken, z. B. Weißbrot, Zwieback und Joghurt oder einem Brei. Auch mittags darf es noch ein Käsebrötchen, Quark oder z. B. Kartoffelbrei sein, nur keine ballaststoffreichen Lebensmittel, also keine faserreichen Gemüse wie Spargel oder Spinat.

     

    Trinken Sie auch keinen Alkohol und rauchen Sie möglichst nicht!

     

    Was kann ich tun, wenn mich der Hunger überfällt?

    Die Getränke stoppen zumindest kurzzeitig Hungergefühle, aber Sie dürfen auch eine klare Gemüsebrühe zu sich nehmen. Auch Kaugummi kann helfen.

     

     

    Wann sollte ich mit dem Abführen beginnen?

    Am Nachmittag, etwa gegen 16 Uhr. Sie können das Abführmittel schon ein bis zwei Stunden vorher zubereiten und in den Kühlschrank stellen. Gekühlt schmeckt es besser.

     

    Gibt es einen Trick, um leichter viel Wasser trinken zu können?

    Ja, indem Sie beispielsweise Zitronen- oder Orangen-Bonbons lutschen.  

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    Sieben Haende halten jeweils eine Tasse schwarzen Kaffee

    Darf ich als "Frühstück" noch Kaffee trinken?

    Besser nicht, denn nun sollte der Darm mit dem Abführmittel und Getränken blitzblank sein, damit der Arzt ihn gut betrachten kann. Deshalb sind nur helle, durchsichtige Flüssigkeiten erwünscht wie Wasser oder klarer, verdünnter Apfelsaft. Wenn Sie morgens untersucht werden, beginnen Sie zwischen fünf und sieben Uhr mit dem Trinken des Abführmittels und gleich ein Glas Wasser hinterher. Anschließend sollten Sie mindestens einen weiteren Liter Flüssigkeit zu sich nehmen.

     

    Wann kann ich wieder etwas essen?

    Wenn alles normal lief, können Sie gleich nach dem Aufwachen etwas essen. Packen Sie sich also ruhig eine Kleinigkeit ein, vielleicht eine Bretzel oder einen Apfel? Danach können Sie normal essen und trinken. Sie müssen ja nicht gleich mit Chili und besonders fettiger Nahrung starten.

     

    Muss ich spezielle Kleidung mitnehmen?

    Viele Menschen frieren vor und bei der Darmspiegelung. Packen sie sich zur Sicherheit eine warme Jacke oder einen Pulli ein. Auch Unterwäsche zum Wechseln kann nicht schaden.

     

    Kann ich nach der Darmspiegelung wieder arbeiten?

    Lassen Sie den Tag langsam ausklingen. Vielleicht wurde ein Polyp entfernt und Nachblutungen wären möglich. Deshalb: Keinen Stress und Sport, bitte!

    Nach dem Beruhigungsmittel sind Sie außerdem nicht nur verkehrsuntüchtig, Sie dürfen außerdem 24 Stunden lang keine Verträge unterschreiben. Am besten nehmen Sie sich für heute komplett frei, obwohl Sie sich wahrscheinlich nur gut fühlen werden nach der Darmspiegelung.

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    BEHANDLUNG, THERAPIE UND NACHSORGE.

    Sowohl die Art der Therapie als auch die Prognose der Erkrankung sind entscheidend davon abhängig, in welchem Stadium sich der Tumor befindet. Ist der Tumor in das umliegende Gewebe eingedrungen? Sind die Lymphknoten befallen? Haben sich gar Absiedlungen (Metastasen) in anderen Organen, z. B. der Leber, gebildet?

     

    Die Wahl der geeigneten Therapiemethode hängt vom individuellen Fall ab und wird mit dem behandelnden Arzt genau abgesprochen.

     

    In den meisten Fällen wird ein Darmkrebstumor operiert. Bei manchen Patienten wird der chirurgische Eingriff mit einer Chemo- oder Strahlentherapie kombiniert. 

     

    Auch die Kombination von Chemo- und Immuntherapie wird mittlerweile zur Darmkrebsbehandlung angewendet. Bei einem Drittel der Dickdarmkrebserkrankungen liegt der Tumor im Mastdarm/Enddarm.

     

    Durch modernste Operationstechniken ist in etwa 85 Prozent der Fälle eine Operation unter Beibehaltung des natürlichen Darmausgangs möglich. Liegt der Tumor jedoch so nah am Darmausgang, dass der Schließmuskel entfernt werden muss, wird der gesamte Enddarm entfernt und ein künstlicher Darmausgang (Stoma) gelegt.

     

    Darmkrebspatienten wird eine engmaschige Nachsorge empfohlen. In regelmäßigen Abständen führt der Arzt Darmspiegelungen durch. Die Intervalle der Untersuchungen hängen vom Einzelfall ab und sollten genau mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden.

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    TEST ZUM FAMILIÄREN DARMKREBSRISIKO.

    Machen Sie den Schnell-Check und testen Sie, inwieweit in Ihrer Familie eine familiäre Veranlagung oder sogar eine erblich eindeutige Veranlagung für Darmkrebs vorliegen könnte.

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